Der rheinland-pfälzische FDP-Bundestagsabgeordnete Manuel Höferlin lud Ende März 2023 zu einer politischen Informationsfahrt nach Berlin ein. Aus unserem Kreisverband war u. a. auch Joachim Armbruster, stellvertretender Kreisvorsitzender, mit dabei. Hier gibt es einen "Bericht aus Berlin" von ihm über die vielfältigen Impressionen und Eindrücke vor Ort.
Los ging es bereits einen Tag vorher. Per ICE sind wir als knapp 30-köpfige Gruppe nach Berlin gefahren. Auf Grund der Streiks am Vortag und damit verbundenen Zugausfällen, hatte die Fahrt leider etwas Flexibilität gefordert. Letztendlich sind wir jedoch alle pünktlich und gut gelaunt in Berlin angekommen. Dort wurden wir von Andrea, welche für das Bundespresseamt tätig ist, herzlich in Empfang genommen. Nach einer kurzen Busfahrt kamen wir im Hotel in Berlin-Mitte an und hatten den Rest des Tages frei, sodass jeder die Stadt auf eigene Faust erkunden konnte. Es fanden sich direkt kleine Gruppen, um gemeinsam zu bummeln oder in Bars und Restaurant zu gehen. Ich selbst habe den "Mad Monkey Room" besucht und mir dort div. Standup-Comedians angeschaut.
Am Mittwoch ging es dann direkt nach dem Frühstück los: Ein Besuch beim Bundesministerium für Bildung und Forschung. Nach einer Sicherheitskontrolle wurden uns die im Gebäude verbauten Kunstwerke gezeigt und erklärt. Gepaart mit einem Rundgang durch die Räumlichkeiten sowie die Informationen über die Nachhaltigkeit bei der Energieversorgung. Im Anschluss berichteten uns zwei Mitarbeiterinnen über die Funktions- und Arbeitsweise des Ministeriums, die Hürden der Bürokratie, die Herausforderungen des Föderalismus beim Thema Bildung sowie die Vernetzung der verschiedenen Ministerien. Genauso sonnig und heiter wie das Wetter, war auch stets die Stimmung und Atmosphäre. Nicht nur zwischen den Besuchern, sondern auch zwischen unserem Guide sowie den Mitarbeitern des Ministeriums.
Anschließend hieß es erst einmal: Mittagsessen! Und danach, eine Sight-Seeing-Bus-Tour durch Berlin. Jede Sehenswürdigkeit und jeden Stopp einzeln aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Berichts sprengen. Zusammengefasst lässt sich sagen: Wow. Berlin ist nicht ohne Grund unsere Hauptstadt. Ein wahres Mekka der jüngeren deutschen Geschichte.
Geschichtlich interessant blieb es dann auch, wenn auch recht deprimieren. Es folgte eine Führung durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, einem ehemaligen Stasi-Gefängnis. Wir hatten das Glück und die Freude einen Zeitzeugen als Guide zu bekommen, welcher Ende der 70er Jahre selbst hier inhaftiert war. Weil er es wagte seine Meinung mehr oder weniger offen zu äußern und Kritik am Regime zu üben. Eine Führung, die nicht nur für jede interessierte Person interessant ist, sondern vor allem für diejenigen Deutschen, die tatsächlich glauben, sie hätten im heuten Deutschland keine Rechte, würde beschnitten und die teilweise daran arbeiten extreme linke oder rechte Verhältnisse herzustellen. Auch wenn diese Institution sowie ihre Geschichte per Definition kein Mahnmal darstellen, ist es doch letztendlich genau das gewesen. Und zwar hautnah.
Nach einem entspannten Abendessen und einem kühlen Bier war es dann wieder Zeit Berlin-Mitte auf eigene Faust unsicher zu machen. Da die Tour recht lange ging und auf Grund der Fülle an Informationen recht fordernd war, blieben viele jedoch einfach im Hotel. Ich für meinen Teil, habe mich mit einem Kollegen getroffen, um den Abend bei einem Cocktail ausklingen zu lassen.
Donnerstag war sicher das Highlight. Nach dem Frühstück ging es wieder in den Bus. Nächster Halt: Das Futurium. Das Museum der Zukunft. Natürlich das in Berlin, nicht das in Dubai. „Leider“ muss man sagen. Das Futurium ist schön gemacht, jedoch war direkt ersichtlich, dass die Zielgruppe vor allem junge Schüler ist. Es wurde im September 2019 errichtet und die Exponate scheinen seither nicht ausgetauscht worden zu sein. Ein beeindruckender Beweis dafür, dass unsere Technik exponentiell weiterentwickelt wird, aber auch dafür, dass man damals schon recht klar gesehen hat, welche Dinge heute und in naher Zukunft der Standard sind, bzw. sein werden.
Nach einem frühen Mittagessen war es dann endlich so weit: Der Besuch des Reichstagsgebäudes. Welch eine Atmosphäre. Das Gebot die Würde des Hauses zu wahren, ist hier mehr als angebracht. Man spürt förmlich die historische Bedeutung und die Tragweite der Dinge, die hier passieren. Auf der Tribüne platzgenommen, durften wir einer Plenarsitzung beiwohnen. Sie ging knapp eine Stunde, doch die Zeit verging wie im Fluge. Berühmte und berüchtigte Politiker gleichermaßen, zum Greifen nahe. Diskussionen und Entscheidungen, die den weiteren Weg des gesamten Landes und darüber hinaus prägen. Und das alles transparent, ohne Ausschluss der Öffentlichkeit. Im Anschluss durften wir in den Fraktionssaal der FDP, wo wir endlich unseren Gastgeber, Manuel Höferlin, trafen und er uns über seinen beruflichen Alltag als Bundestagsabgeordneter erzählte und interessante Einblicke ermöglichte. Nach der anschließenden Fragerunde, sowie einem obligatorischen Gruppenfoto, durften wir dann die Kuppel des Reichstagsgebäudes besuchen. Irgendwie verlor ich jedes Gefühl für die Zeit, weshalb die gesamte Gruppe auf mich warten durfte, bis ich dann als letzter nach unten kam um ein letztes, gemeinsames Abendessen zu uns zu nehmen. Bei lockeren Gesprächen wurden Kontakte geknüpft, auf dass man sich hoffentlich bald wieder sieht.
Am nächsten Morgen hieß es dann: Zurück zum Bahnhof. Zurück in die Pfalz. Zurück in die Heimat... mit einer Tasche voll Mitbringsel für die Familie sowie div. Andenken und einem Herz voller Freude und Dankbarkeit. Dankbarkeit, nicht nur für die von der Bundesregierung zu 100% gesponsorten Reise, sondern vor allem für das Privileg in einem so tollen demokratischen Land leben zu dürfen. In Deutschland.